Nina Simone (Eunice Kathleen Waymon; 21. Februar 1933 - 21. April 2003) war eine US-amerikanische Jazz- und Bluessängerin, Pianistin, Songschreiberin und Bürgerrechtsaktivistin. Sie war das sechste von acht Kindern einer Methodistenpredigerin und eines Handwerkers. Im Alter von vier Jahren begann sie mit dem Klavierspielen. Nach einem Studium an der Juilliard School in New York City wollte sie ihre Ausbildung in Philadelphia am Curtis Institute of Music abschließen, wurde jedoch aus rassistische... moreNina Simone (Eunice Kathleen Waymon; 21. Februar 1933 - 21. April 2003) war eine US-amerikanische Jazz- und Bluessängerin, Pianistin, Songschreiberin und Bürgerrechtsaktivistin. Sie war das sechste von acht Kindern einer Methodistenpredigerin und eines Handwerkers. Im Alter von vier Jahren begann sie mit dem Klavierspielen. Nach einem Studium an der Juilliard School in New York City wollte sie ihre Ausbildung in Philadelphia am Curtis Institute of Music abschließen, wurde jedoch aus rassistischen Gründen nicht zugelassen. Über einen Job als Klavierlehrerin kam Nina Simone zum Gesang, wobei sie von Anfang an eigene Stücke improvisierte.
1957 veröffentlichte sie in New York ihr erstes Album auf Bethlehem Records, ein Konzert 1959 in der New York City Town Hall machte sie in den USA und in Europa bekannt. Von ihren Fans wurde sie ehrfürchtig als „Hohepriesterin des Soul“ bezeichnet. In den 1960er Jahren engagierte sie sich in der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Mit Liedern wie Mississippi Goddam und To Be Young, Gifted, and Black (Liedtext von Weldon Irvine) wurde sie eine der musikalischen Leitfiguren dieser Bewegung.
Ihr privates Leben zerbrach aber Stück um Stück: Sie floh aus ihren Ehen, hatte eine Affäre mit dem Premierminister von Barbados, suchte aufgrund einer Empfehlung von Miriam Makeba ihre Bestimmung in Afrika, unternahm Europatourneen, die sie ihrem politischen Kampf in den USA entfremdeten, und galt in der Plattenindustrie zunehmend als schwierig. Ihr Album Baltimore (1978) wurde von der Kritik gelobt, verkaufte sich aber schlecht. In den 1980ern trat sie regelmäßig im Jazzclub von Ronnie Scott in London auf (und nahm dort auch ein Album auf). Ihre Autobiografie I Put a Spell on You erschien 1992, ihr letztes reguläres Album 1993. Im gleichen Jahr zog sie nach Südfrankreich, wo sie zehn Jahre lebte.
Der Titel Ain't Got No / I Got Life von ihrem 1968er Album ’Nuff Said! ist ein Medley aus zwei Songs aus dem Musical Hair. Einem größeren Publikum bekannt wurde sie vor allem durch ihren Song My Baby Just Cares for Me, der 1987 dank einem Chanel-Werbespot, 30 Jahre nach der Aufnahme des Stücks, ein Welthit wurde. An den Verkaufserlösen war sie nur minimal beteiligt. 1993 kam der Film Codename: Nina mit Bridget Fonda in der Hauptrolle in die Kinos – mit einem Soundtrack, der teilweise aus Musik von Nina Simone bestand. In dem 1999er Remake von Thomas Crown ist nicht zu fassen mit Pierce Brosnan und Rene Russo taucht das Intro ihrer Version des Gospels Sinnerman immer wieder auf, um schließlich den Höhepunkt des Films mit ihrem unverwechselbaren Gesang zu unterlegen. 2009 nutzte Pandemic Studios Simones Version des Lieds Feeling Good sowie eine Remix-Version als musikalische Untermalung des im Paris des Zweiten Weltkriegs spielenden Computerspiels Saboteur. Dieser Song wurde auch als Sample für New Day von Kanye West und Jay-Z auf deren Kollaborationsalbum Watch the Throne verwendet.
Der Rolling Stone listete Simone 2008 auf Rang 29 der 100 besten Sänger aller Zeiten. Im Dezember 2017 wurde Simone posthum mit der Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame geehrt. Die offizielle Zeremonie fand im April 2018 statt, die Laudatio hielt Mary J. Blige.